Gruen – Darga,Klaus
1982

Schwarz hat den Läufer gegen drei Bauern. Es wäre interessant zu wissen, wie er diese Stellung eingeschätzt hat. Wollte er noch gewinnen? Musste er gewinnen, um den Mannschaftskampf zu retten? Jedenfalls kann Schwarz hier recht leicht in den Remishafen steuern, wenn er aktiv spielt.

1…Df7?
Wenn das ein Gewinnversuch sein soll, muss es schief gehen. Weiß besitzt an beiden Flügeln Bauernmehrheiten – und das ist selbst für den langschrittigen Läufer zu viel. [Zu einem sicheren Remis führt. 1…De2 Weiß hat nichts besseres, als auf Dauerschach zu spielen. 2.Dg5+ ]

2.Dxf7+ Kxf7 3.f4 Ke6 4.Kf3 Lc3 5.g4 Le1 6.Ke4
Weiß hat seinen König ins Zentrum gebracht. Schon das wäre nicht möglich gewesen, wenn man die Damen auf dem Brett gelassen hätte.

6…h6 7.h3 Lg3
Egal, ob diese Stellung für Weiß bereits gewonnen ist – sie spielt sich für Schwarz sicher äußerst unangenehm.

8.a4!
An beiden Flügeln wird die Bildung eines Freibauern gedroht.

8…Le1 9.g5 h5!?
[9…hxg5 10.fxg5 La5 (10…Lh4 11.a5 Lxg5 12.b6 axb6 13.a6! und Weiß gewinnt sofort.; 10…Kf7 11.Kd5+- ) 11.h4 Kf7 12.h5 Kg7 Und nun zeigt Weiß großartig, wie ein zentralisierter König an beiden Flügeln Drohungen schaffen kann. 13.Ke5 Ld8 14.g6 Kh6 15.Ke6 Kg7 16.Kd6 Lb6 17.Kc6 Kh6 18.Kb7 Kg7 19.a5 ]

10.f5+ Kd6 11.g6 Lc3
[11…Ke7 12.Kd5 Lb4 13.Kc6 analog der früher gezeigten Variante.]

12.a5
Schwarz gab auf. Eine mögliche Folge wäre:

12…Kc7 13.Kd5 Kd7
[13…Lxa5 14.g7 ]

14.a6 Ld4 15.b6 Kc8
[15…axb6 16.a7 ]

16.bxa7 1-0