Sickel – Lange,Max
"Ohneschach" Berlin, 1857

Achtung: "Ohneschach" – Schachgebote sind nur erlaubt, wenn sie zum Matt führen.

1.e4 e5 2.Sc3 Sf6 3.Lc4 b5 4.Lxb5 c6 5.Lc4 d5 6.exd5 cxd5 7.Lb3 La6 8.f3 Db6 9.d3 Lb4 10.Ke2
Solche Züge macht man natürlich nur in dieser Schach-Spielart.

10…d4 11.Kf2!
Nun ist der Springer c3 "gedeckt", da er ja mit Schach geschlagen würde.

11…Sc6 12.Sa4 Kd7
Jetzt kann Weiß die Dame b6 nicht schlagen.

13.Lxf7 Taf8 14.Lb3 g5 15.c3
Die schwarze Dame ist immer noch unantastbar. Andererseits ist jetzt d4xc3 nicht möglich.

15…Ld6 16.cxd4 g4 17.fxg4 Te8 18.Ke3
Weiß hat inzwischen 4 Bauern mehr. Doch darauf kommt es hier nicht so sehr an.

18…Thf8 19.Se2 Se4!!
Eine sehr interessante Stellung. Sehen wir, warum der Springer nicht geschlagen werden kann:

20.Sec3
[20.dxe4? Lb4 mit der kaum parierbaren Drohung e5xd4. Die Gegenüberstellung von Dame und König ist hingegen bedeutungslos. Die Abzugsschachs sind ja nicht möglich. 20.Kxe4? Dies führt zu einer direkten Folge von Schachgeboten bis zum Matt und verliert daher die Partie. 20…Dxd4+ 21.Sxd4 exd4+ 22.Kd5 (22.Le6+ ist unzulässig – würde aber selbst im normalen Schach das Matt nur verzögern. 22…Txe6+ 23.Kd5 Te5# ) 22…Te5# ]

20…Sf2 21.Tf1 Sxd3 22.Tf5 Lb4
[Züge wie 22…Dxd4+ , was im Normalschach natürlich sofort gewinnt, sind hier eben nicht zulässig.]

23.Se4 h5 24.a3 La5 25.Sd6! hxg4
[25…Kxd6 nimmt der Dame die Deckung! 26.Sxb6 ]

26.Sxe8 Sxc1
Jetzt droht Schwarz Dxd4 matt. Denn die einzige Abwehr für Weiß Dxd4 ist unzulässig, da sie mit Schach erfolgt.

27.Sd6 Sxb3 28.Dxb3? Txf5??
[28…Dxd4# war sehr wohl zulässig.]

29.Sxf5 Dd8 30.d5 Df8 31.Ke4 Lb6 32.Tc1 Se7
Es droht Dxf5 matt. Der Läufer darf im Moment nicht mit dem Springer geschlagen werden.

33.Dxb6 axb6 34.Kxe5 Sxf5 35.Te1 Ke7 36.Te4 Ld3 37.Txg4 Db8+
matt. Denn d5-d6 (was im Normalschach das Matt um einen Zug verzögert) ist hier nicht zulässig. 0-1