Binder,T (1748) – Wallrabenstein,U (1922)
Variante, 18.08.1996

Wir wissen bereits, wie diese Partie ausgegangen ist. Nun wollen wir uns anschauen, wie Schwarz hätte gewinnen können.

43…b4!!
Mit diesem Zug – und nur so – gewinnt Schwarz die Partie. Besonders bemerkenswert ist, dass ja auch in der Partiefolge der einzige Gewinnzug – aber eben für Weiß – ein Bauernzug nach b4 war. Warum ist nun b5-b4 so gut? Es geht wieder um die Reservetempi: Weiß hat jetzt keinen "unschädlichen" Bauernzug. Schwarz hingegen hat 2 Reserverzüge. Der a-Bauer kann nach a5 gezogen werden, wobei man diesen Zug bei Bedarf sozusagen in 2 Etappen aufteilen kann (a7-a6-a5). Somit ist anzunehmen, dass Weiß irgendwann in Zugzwang gerät.

44.Kf4
Andere Züge sind nicht besser.

44…Kh5 45.Kxf5 Kxh4 46.Ke5
Das ist sozusagen die Hauptvariante zu unserem Thema. [ Natürlich hat Weiß andere Möglichkeiten. Sehen wir, ob er es schafft den König abzudrängen. 46.Kf4 Kh3 47.Kf3 a5! Und da ist wieder das Reservetempo! Weiß muss die Opposition aufgeben. 48.Kf4 Kg2 49.Ke3 Kg3 50.Kd3 ( 50.Ke2 Kf4 51.Kd3 Kf3 52.Kd2 Ke4 ) 50…Kf4 51.Kd2 Ke4 Weiß gerät immer in Zugzwang und muss deshalb die Deckung des Bauern d4 aufgeben.]

46…Kg5 47.Kd6 Kf5 48.Kxc6 Ke4 49.Kc5
"Trebuchet" mit Schwarz im Zugzwang?

49…a5!
Nein, er hat ja noch einen Reservezug. Daher: "Trebuchet" mit Weiß im Zugzwang. Nach den Zügen

50.Kb5 Kxd4 51.Kxa5 Kc3
ist klar, dass der schwarze Bauer unaufhaltsam durchläuft. 0-1